„Doping für den Job“ ( 30 Min )
arte /NDR 2009
Schnell, effektiv und flexibel – so soll er sein, der moderne Arbeitnehmer. Doch nicht jeder kann dem wachsenden Leistungsdruck standhalten. Viele Menschen fühlen sich überfordert und greifen zu Medikamenten und Drogen.
Im Sport gilt Doping als Betrug. Im Job wird es stillschweigend geduldet. Tagtäglich dopen sich Millionen von Berufstätigen mit Betablockern, Stimmungsaufhellern und Aufputschmitteln. Aus Angst ihren Job zu verlieren, riskieren sie ihre Gesundheit. Ob Manager, Musiker oder Student – der Griff zur Pille wird oft verharmlost, denn Pillen gelten immer noch als Heilmittel. Doch der Weg zur Abhängigkeit, zur Sucht und dann zum völligen Zusammenbruch ist oft nicht weit.
Eine Bankerin, ein Werbefachmann und eine Apothekerin berichten über diese Erfahrung. Neu auf dem Markt, und nicht weniger gefährlich, sind die sogenannten Neuro-Enhancer. Sie versprechen eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und sind bei Kopfarbeitern beliebt. Die Leistungsgrenzen werden so künstlich nach oben verschoben. Wer keine Enhancer nimmt, hat das Nachsehen. Welche Konsequenzen hat das für die Zukunft unserer Arbeitsgesellschaft?
Der Neurobiologe Gerald Hüther warnt vor den psychosozialen Folgen des Medikamentenmissbrauchs.