„Unter Deutschlands Erde“ (60 Minuten, 1985)
Medienwerkstatt Freiburg
Im Sommer 1944 erreichte das KZ-System den idyllischen Ort Überlingen am Bodensee. Dieses Außenkommando des Konzentrationslagers Dachau hing mit den durch die Rüstungsindustrie bedingten Bombardierungen Friedrichshafens zusammen.
Es wurde eine Untertageverlagerung für die Werke der Luftschiffbau Zeppelin beschlossen.
Als die Planung abgeschlossen war, und die Spreng-, Grab- und Abräumarbeiten beginnen konnten, wurden die Häftlinge aus Dachau herantransportiert. Mit den Häftlingen kam auch die SS mit ihren Wachleuten nach Überlingen.
Es wurden mit zwei Transporten etwa 800 Häftlinge zur Zwangsarbeit aus dem KZ Dachau in dieses Außenlager nach Überlingen gebracht. Die Transporte wurden Ende September und Anfang Oktober durchgeführt. Die Bautätigkeiten konnten aber nicht vor den Alliierten verborgen werden. Am 22.2.1945 kam der Bombenkrieg auch nach Überlingen. Dieser sehr schwere Angriff traf die Bevölkerung wie auch die Verantwortlichen des KZ völlig unerwartet. Wie aus Berichten überlebender Häftlinge hervorgeht, wurde nach diesem Tag nicht mehr effektiv gearbeitet.
Dieser erste beeindruckende, aber bislang wenig bekannte Dokumentarfilm über das Konzentrationslager Überlingen-Aufkirch, bzw über den „Goldbacher Stollen“, zeigt neben ausführlichen Interviews mit dem damaligen Häftling Adam Puntschart den Ausbau des Stollens zum Überleben eines Atomkrieges in den 1980er Jahren zeigt. (Medienwerkstatt Freiburg e. V.)