Reisende in Wiwili (75 Minuten, 1977)
Dokumentarfilm von Walter Moßmann und Bertram Rotermund
Wiwili gibt es wirklich, auch wenn der Name so indianisch-märchenhaft klingt, wie Heinrich Heines Jungbrunneninsel Bimini – Wiwili liegt am Rio Coco im Norden Nicaraguas, ein armseliges großes Dorf, ein ganz bestimmter Ort in der Dritten Welt, der durch den Tod eines Internationalisten, Tonio Pflaum, in besonderer Weise verbunden wurde mit einer deutschen Stadt in der Ersten Welt, mit Freiburg in Breisgau. Recht unbestimmt dag‰egen erscheint uns heute der Begriff „Die Dritte Welt“. Seien ursprüngliche Bedeutung ging schon im Lauf der 80er Jahre verloren, und im Zeitalter der Globalisierung, ist er nun gänzlich unverständlich geworden. 13 Jahre nach Tonios Tod ( die Zweite Welt der Sowjetunion hat sich aufgelöst, die Sandinisten sind zur selben Zeit abgewählt worden in Managua) reisen Malou und Christian vom Freiburger Wiwili-Verein und der Berliner Ringo, der das Projekt in Nicaragua koordiniert, nach Wiwili.
Der Film begleitet die drei Solidarischen bei ihren Besichtigungen der aus Freiburg finanzierten Projekte, beobachtet ihre Begegnungen mit den fremden Partnern, ihr Werben um Freundschaft und die ökologische, ihre Versuche, auch heute noch eine politische Kontinuität zu behaupten. Eine andere Figur ( der Alt-68er W.M.) geht derweil in Wiwili eigenen Wege. Im Kopf noch einige übrig gebliebene Erinnerungen an die „heroische Zeit“ des Internationalismus, sucht er nach Spuren seines toten Freundes.