Der Griff ins Gehirn (45 Minuten)
Ein Videofilm von Bertram Rotermund und Oliver Tolmein
Jahrelang war die Hirnforschung vor allem Grundlagenforschung. In den letzten ahren werden immer mehr der dabei gewonnen Erkenntnisse in die Therapie übernommen. Wie eng Forschung und Behandlung miteinander verknüpft sind, zeigt der Film am Beispiel der Epilepsie: Die vorübergehend im Gehirn eingepflanzten Elektroden, mit deren Hilfe der zu entfernende „epileptische Herd“ ausfindig gemacht werden soll, ermöglichen es auch, dem Wesen kognitiver Funktionen auf die Spur zu kommen. Auch die seit einigen Jahren experimentell zur Behandlung der Parkinson-Krankheit am Menschen durchgeführten Transplantationen von fötalem Hirngewebe tragen dazu bei, weitere Erkenntnisse über Stoffwechselvorgänge und Integration einzelner Hirnbereiche zu gewinnen.
Mit dieser Therapie ist eine ethische und therapeutische Schwelle überschritten worden, die den Weg zur Therapie zahlreicher Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, aber auch Depression und Schizophrenie eröffnen soll. Ob sich die Ziele und Träume der Forscher erfolgreich umsetzen lassen werden, ist allerdings zweifelhaft – das Gehirn ist ein hochkomplexes Organ, das schwerlich an einer Stelle „repariert“ werden kann. Mit diesem Problem sind auch die Neurowissenschaftler konfrontiert, die versuchen, gentechnisch manipulierte Zellen ins Gehirn einzupflanzen.
In dem Film kommen Patienten zu Wort, die ihre Erfahrungen mit Epilepsie und Parkinson reflektieren und über die sozialen Auswirkungen der Krankheiten und ihre Erfahrungen mit den Operationen berichten. Außerdem werden rechtliche Grenzen und ethische Bedenken gegen Hirntransplantationen aufgezeigt.